DFG-Förderungen für Forschung zu neuen Materialien

26.05.2023

Der Chemiker Simon Kloß erhält für seine Forschung Förderungen aus dem Emmy Noether- und Heisenberg-Programm.

Übergangsmetallnitride stehen im Zentrum der Projekte des LMU-Forschenden Simon Kloß, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einer Förderung im Rahmen des Emmy Noether- beziehungsweise Heisenberg-Programms ausgezeichnet wurde.

Mit Hochdruck zu neuen Materialien

Der Chemiker Dr. Simon Kloß ist Leiter einer Arbeitsgruppe im Fachbereich Anorganische Chemie am Department für Chemie und Pharmazie. Für seine Forschung wird er nun von der DFG im Rahmen des Emmy Noether-Programms mit einer Förderung in Höhe von 1,7 Millionen Euro ausgezeichnet.

 

Spezielle Stickstoffverbindungen, sogenannte Übergangsmetallnitride, sind eine vielversprechende Materialklasse für zahlreiche Anwendungen, von Halbleitern für die Photovoltaik über Supraleiter bis hin zu Ferroelektrika für 5G-Technik. Bislang wird ihr Potenzial jedoch nicht ausgeschöpft, da der Zugang zu dieser Materialklasse mit herkömmlichen Synthesemethoden stark eingeschränkt ist.

In seinem Projekt „Funktionelle Übergangsmetallnitride“ will Simon Kloß moderne Hochdruck-Synthesemethoden durch Einsatz von Großvolumenpressen und Diamantstempelzellen entwickeln. Durch Drücke im Gigapascal-Bereich, was mehreren Zehntausend Bar entspricht, lassen sich neue und besonders stickstoffreiche Materialien herstellen. Diese wird er dann mit festkörperphysikalischen Methoden untersuchen, um ihre Eigenschaften, wie Magnetismus und Leitfähigkeit, zu analysieren. „Es ist überraschend, wie wenig wir momentan über Übergangsmetallnitride wissen, obwohl sie die nächsten Verwandten der vielseitig eingesetzten Übergangsmetalloxide sind“, sagt Kloß. „Unser neuer Ansatz gibt uns jetzt erstmalig die Gelegenheit, systematisch hochoxidierte Systeme zu untersuchen. Dabei interessieren uns ganz grundlegende Fragestellungen, etwa was die höchsten erreichbaren Oxidationsstufen sind, aber auch die Erforschung von Materialien mit potenziellen Einsatzmöglichkeiten wie den nitridschen Perovskiten.“


Dr. Simon Kloß | © privat

Das Emmy Noether-Programm fördert herausragend qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler und bietet ihnen die Möglichkeit, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.