LMU-Chemikerin mit Lectureship Award der UC Berkeley geehrt

14.11.2022

Professorin Lena Daumann vom Department Chemie der LMU ist mit einem Lectureship Award der UC Berkeley ausgezeichnet worden. Die Chemikerin erhielt die Ehrung im Rahmen des Earl L. Muetterties Memorial Lectureships der US-amerikanischen Universität, an welcher sie zwei Vorträge hielt.


Prof. Lena Daumann

Mit der Auszeichnung werden die Arbeiten von Lena Daumann auf dem Gebiet der biologischen Rolle der Seltenen Erd-Elemente sowie zur Rolle von Eisen in der Epigenetik gewürdigt.

„Es war eine tolle Erfahrung nach 7 Jahren wieder an die Wirkungsstätte meines Postdocs zurückzukehren und über meine eigenständigen Arbeiten zu sprechen“, berichtet die Professorin. „Auch konnte ich mich während meines zweiwöchigen Aufenthalts dort mit Kolleginnen und Kollegen sowie Studierenden austauschen. Berkeley ist ein ganz besonderer Ort, dessen wissenschaftliche Atmosphäre mich immer aufs Neue inspiriert.“

In ihrer Forschung fokussiert sich Daumann auf Seltene Erden wie Neodym und Dysprosium, welche als unverzichtbar für die starken Magnete in Windrädern oder Elektroautos gelten. Das Recycling dieser Elemente ist derzeit noch schwierig, weswegen sich die Professorin mit der Möglichkeit einer nachhaltigeren und kostengünstigeren Alternative beschäftigt.

Dabei untersucht sie Einzeller, die Seltene Erden wie Neodym oder Dysprosium zum Leben brauchen. Diese Einzeller bauen die Metalle in Enzyme ein, die nur sie besitzen und sonst nicht funktionsfähig wären. Weiter geht es darum, den Stoffwechsel der Bakterien genauer zu verstehen, wofür die Bakterienmedien analysiert werden. Daneben werden auch die Substanzen, die von den Bakterien freigesetzt worden sind, um die Selten-Erd-Elemente zu binden, betrachtet. Diese bakteriellen Moleküle sollen für das Recycling eingesetzt werden und als bioinspirierte Vorlage dienen, um eine nachhaltigere Rückgewinnung und Trennung der Selten-Erd-Elemente zu ermöglichen.

Die Chemikerin hat die Professur für bioanorganische Chemie inne und befasst sich mit der Rolle von Metallen in biologischen Prozessen und deren Anwendung. 2020 erhielt sie einen ERC Starting Grant. Ein Jahr zuvor wurde sie mit dem Ars Legendi Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre ausgezeichnet.